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Vom Leben und Fahren in Schleiz

Es hätte so schön sein können und ist es dann doch noch geworden.

Im Zuge der Vorbereitung habe ich den vermeintlich beschädigten Motor gegen einen Serien 900er ausgetauscht. In den ersten Proberunden stellte dieser sich aber als gesundheitlich arg bedenklich heraus. Obwohl sich weder leistungsmäßig noch von der Geräuschkulisse her etwas andeutete, sobald man im oberem Drehzahlbereich das Gas weg nahm, vernebelte man dem Hinterherfahrendem die Sicht und das Bewusstsein. Diagnose, defekte Ventilschaftdichtungen. Die großzügig ausgelegte Vorbereitungszeit wurde also wieder knapp. Motor ausbauen, Zylinderkopf auseinander pflücken und die Ventilschaftdichtungen freilegen. Die alten Dichtungen sahen tatsächlich noch so aus, als seien sie Erstausrüstermaterial. Die Ventile selber zeugten mit dicken Belägen davon, dass der Motor längere Zeit nur als Vergaserprüfstand gelaufen ist.

Nach dem Zusammen- und Wiedereinbau war tatsächlich so etwas wie Land zu sehen. Der Motor schien dicht zu sein, rußte oder qualmte nicht und hörte sich gesund an. Nur weil ich sichergehen wollte, habe ich abschließend noch mal die Kompression gemessen.

Hätte ich besser nicht getan, denn mit dem Ergebnis schien die Sache erstmal gelaufen zu sein. Zylinder 1, 3 und 4 hatten volle 10,5 bar. Zylinder 2 war der Meinung, sich bei knappen 6 bar ausruhen zu müssen. Zu diesem Zeitpunkt war es etwa 12 Stunden vor dem Abreisetermin. Zu spät also, um noch einmal den Motor zu öffnen und nach Fehlern zu suchen. Ich vermute mal, es lag an einem defekten Ventilsitz.

Mir stellte sich dann die Frage, ob ich es unter diesen Umständen riskiere, das Rennen fahre und andere mit einem Öl sprudelndem Aggregat gefährde, oder ob ich lieber meine alte Fireblade einpacke, die volle Trainingszeit zum Kennenlernen der Schleizer Naturstrecke nutze und das eigentliche Rennen absage. Ich habe mich dann schweren Herzens für letzteres entschieden.

Gut so, denn die Berg- und Talbahn hat es in sich!

Au haua ha, du kommst da das erste Mal den Berg runter und denkst: "Gleich geht's mitten ins Dorf!". Kurz vorher biegt es sich dann in die Schikane, um dann ins Tal des Mutes abzustürzen. Ich gebe es offen zu, hier Vollgas zu fahren, habe ich mich noch nicht getraut. Was dabei passieren kann, mussten wir leider im Rennen zur Kenntnis nehmen.

Den Unglücksraben ist glücklicherweise nichts Ernstes passiert aber, nicht umsonst sagt man: "Wenn du an der Stelle den Berg runter kommst und du bist richtig schnell, dann siehst du Gott!", wenn es dann dumm läuft, kann man ihn, denke ich, auch leicht persönlich kennen lernen.

Alles in allem, Schleiz ist eine der interessantesten Strecken in Deutschland.

Wenn dann beim nächsten Mal auch wieder eine Beschallung für die Fahrerbesprechung zur Verfügung steht, dann heisst es auch 2009 wieder:

"Ochtung Focholocha!"